Geheimdienstbündnis Five Eyes warnt vor Angriffen auf Edge- und IoT-Geräte und wendet sich mit Sicherheitsleitfäden an die Öffentlichkeit.
IoT-Geräte werden im OT-Sektor massenhaft in Verbindung mit Edge-Systemen verwendet. In der Produktion sind sie häufig in der Mess- und Regelungstechnik zu finden. Meist bilden sie eine Brücke zwischen internen und externen Netzwerken wie dem Internet. Doch in vielen Unternehmen kennt man sie gar nicht oder behandelt sie sehr stiefmütterlich. Angreifer profitieren davon. Westliche Geheimdienste sind besorgt und greifen zu ungewöhnlichen Maßnahmen.
Es kommt äußerst selten vor, dass sich Geheimdienste an die Öffentlichkeit wenden und Empfehlungen herausgegeben. Jetzt taten sie es und haben Leitlinien zur Verbesserung der Cybersecurity von Edge- beziehungsweise IoT-Geräten (Internet of Things) veröffentlicht. Hintergrund sei laut den Diensten eine besorgniserregende Zunahme von Angriffen auf diese Komponenten, gerade im OT-Sektor sowie im Bereich der kritischen Infrastruktur (KRITIS).
Bei diesen Geräten handelt es sich häufig um Systeme, die nicht im Zentrum der IT-Sicherheit stehen. Gerne werden sie gänzlich übersehen und in nicht wenigen Unternehmen kennt man weder Typen, Standorte noch Anzahl dieser Geräte. Damit werden sie zu einem beliebten Ziel bei Cyberattacken. „Angriffe auf Edge-Geräte sind für viele Cyber-Bedrohungsakteure, auch für staatlich gesponserte zur bevorzugten Taktik geworden“, warnen die Geheimdienste in den Veröffentlichungen.
Das angloamerikanische Geheimdienstbündnis, bestehend aus Australien, Kanada, Neuseeland, Großbritannien und den USA wird informell als Five Eyes bezeichnet. Dieses Bündnis dient unter anderem dem Austausch nachrichtendienstlicher Erkenntnisse und hat eine Aufgabenteilung seiner Überwachungsaktivitäten vorgenommen. Außerdem nutzen sie ihre technischen Ressourcen gemeinsam. Viel ist über die Five Eyes nicht bekannt, was der Natur von Geheimdiensten entspricht. Alles in allem gilt das Bündnis als sehr effektiv. Für die aktuelle gemeinsame Warnung hat sich jeder Nachrichtendienst einen anderen Schwerpunkt gelegt und die Ergebnisse in einem eigenen Dokument festgehalten. Die meisten davon liegen inzwischen vor. Sie publizierten ihre „Sicherheitsüberlegungen für Edge-Devices“ in einer Reihe von Leitfäden. „In diesen Leitfäden werden verschiedene Überlegungen und Strategien für ein sichereres und widerstandsfähigeres Netzwerk sowohl vor als auch nach einer Kompromittierung dargelegt“, heißt in einer gemeinsamen Mitteilung.