Download Handout - PDF
Abstract:
TeleTrusT IT-Sicherheitsagenda 2029 - IT-Sicherheit in der Digitalisierung
10:15: Technologische Souveränität in der IT-Sicherheit
Prof. Dr. Norbert Pohlmann
10:35: IT-Sicherheitsrecht und digitale Grundrechte
RA Karsten U. Bartels LL.M.
10:55: Aufbau von IT-Sicherheitsinfrastrukturen
Dr. André Kudra
Deutschland und Europa müssen angemessen und souverän die digitale Zukunft gestalten können. Dazu hält es der Bundesverband IT-Sicherheit (TeleTrusT) für dringend erforderlich, dass Deutschland im Bereich der IT-Sicherheit eine Vorreiterrolle einnimmt. Für die nächsten beiden Legislaturperioden des Deutschen Bundestages hat TeleTrusT deshalb mit seiner IT-Sicherheits-Agenda 2029 wichtige und dringende Forderungen aufgestellt.
Digitalisierung und Vernetzung der Wirtschaft, Verwaltung und Kritischen Infrastrukturen bieten Unternehmen gute Chancen, ihr Know-how in neue Technologien und Dienstleistungen umzusetzen. Andererseits erhöht dies die Abhängigkeit gegenüber Dienstanbietern von den Monopolisten aus den USA und Asien. Gleichzeitig steigt das Risiko, durch Fehlfunktionen, Manipulationen oder Sabotage, erhebliche Schäden zu erleiden. Als Träger von Spitzen-Know-how steht die deutsche Industrie zudem im Fokus der internationalen Wirtschaftsspionage und Cyberkriminalität.
Der Staat ist für die Rahmenbedingungen der Bereitstellung und Absicherung von für die Gesellschaft wichtigen Funktionen und Infrastrukturen verantwortlich. Im Zuge der zunehmenden Komplexität der Infrastrukturen bedarf es einer intensiven Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung, Forschung und Industrie, um die technologische und digitale Souveränität herzustellen bzw. zu gewährleisten.
Technologische und digitale Souveränität kann nur durch ein zielgerichtetes und langfristiges Vorgehen erfolgreich umgesetzt werden. Derzeit existieren zu viele Einzelinitiativen, die kaum Wirkung zeigen. Es bedarf einer Umsetzungsstrategie, die Ziele definiert, Maßnahmen priorisiert und festlegt sowie eine Aufgabenverteilung zwischen Politik, Verwaltung, Hersteller- und Anwendungsunternehmen und Forschung vornimmt. Die Politik ist aufgerufen, den Startimpuls für die Umsetzungsstrategie zu setzen und sie langfristig zu unterstützen. Andere Staaten verfolgen bereits konsequent entsprechende Umsetzungspläne. Demzufolge müssen Deutschland und Europa ihre Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Regionen neu erlangen und erhalten, um weitestgehend unabhängig die digitale Zukunft zu gestalten.
Prof. Dr. Norbert Pohlmann: "Die IT-Sicherheitsprobleme und daraus resultierende Schäden nehmen stetig zu. Vor vier Jahren mit 50 Mrd. EUR beziffert, über 100 Mrd. vor zwei Jahren, betragen sie mittlerweile mehr als 220 Mrd. EUR. Die neue Bundesregierung muss auf allen Ebenen und gemeinsam mit den relevanten Stakeholdern dafür sorgen, dass diese Schäden deutlich vermindert werden. Denn nur so erreichen wir das Ziel, eine souveräne, sichere und vertrauenswürdige digitale Zukunft zu schaffen."
RA Karsten U. Bartels LL.M.: "Wenn wir eine technologische und digitale Souveränität Deutschlands und Europas wollen, muss die Politik in den nächsten zwei Legislaturperioden die IT-Sicherheit massiv stärken. Unsere sechs Kernforderungen stellen zusammen, was dazu erforderlich ist: der Staat hat IT-Sicherheit aktiv zu fördern und nicht zu kompromittieren. Das betrifft auch das Recht auf Verschlüsselung ohne staatliche Hintertüren. IT-Sicherheitsinfrastrukturen sind so auszubauen und vom Staat selbst zu nutzen, dass Sie im privaten und geschäftlichen Alltag ankommen."